Hier finden Sie Berichte der Presse über die Arbeit des BürgerMobil

 

Emma ist künftig öfters auf Meckenbeurens Straßen unterwegs

 

Der Bürgerbus emma ergänzt in Meckenbeuren den öffentlichen Personennahverkehr. Doch die Kapazitäten sind durch die Zahl der ehrenamtlichen Fahrer und nur ein Fahrzeug begrenzt. Jetzt sind neue Fahrer im Team, und die Emma lässt sich zusätzlich auch am Montagnachmittag buchen — eine Reaktion auf gestiegene Nachfrage.

Eine einzelne Frau wartet am Montag um 9.45 Uhr an der Haltestelle am Pferchweg nahe Norma. Die großen Busse, die voll mit Schülern von hier aus Richtung Tettnang fahren, sind um diese Zeit nicht mehr so häufig unterwegs. Emma, der kleine Bürgerbus mit Elektroantrieb, kommt pünktlich.

Palette der Kunden vom Schüler bis zum Senior

Der Fahrer würde auch beim Einsteigen helfen, wenn es nötig wäre. Während der Fahrt erzählt Theo Boussios, der an diesem Vormittag am Steuer sitzt, warum das manchmal auch gern angenommen wird. „Wir befördern viele alte Menschen — manchmal nur eine kurze Strecke — zum Arzt, oder zur Krankengymnastik.“

Gefragt ist emma aber auch bei allen anderen Menschen, die weder mit dem Auto noch mit dem Fahrrad die teilweise großen Entfernungen in der Flächengemeinde Meckenbeuren zurücklegen können. Sie erledigen zum Beispiel Einkäufe, die die Fahrer hilfreich im Kofferraum verstauen. Auch Schüler nutzen den Bürgerbus, um vom Nachmittagsunterricht nach Hause oder sicher zur Musikschule zu kommen.

Leider „restlos ausgebucht“

Ein Anruf am Montag eine Stunde vor der Abfahrt hat an diesem Morgen genügt, um Emma zu bestellen. Die Passagierin, die das erste Mal den Bürgerbus nutzt, ist begeistert und versucht, emma auch für Mittwoch und Donnerstag zu buchen. Doch das scheitert. Beide Tage sind schon am Dienstag restlos ausgebucht.

Bürgerbus hat seine Grenzen

Begrenzt wird das Angebot durch die Zahl ehrenamtlicher Fahrer, die abwechselnd an ein bis zwei Tagen im Monat entweder vormittags oder nachmittags am Steuer sitzen — und weil es eben nur einen einzigen Bürgerbus gibt, der durch Meckenbeuren rollt. Ist er gebucht, geht nichts mehr. „Wer zu einer bestimmten Zeit gefahren werden möchte, sollte die Fahrt so früh wie möglich vorher buchen,“ rät Gerhard Schmid als Vorsitzender des Vereins BürgerMobil, der den von der Gemeinde geleasten Elektrobus mit seinen inzwischen wieder 19 Fahrern und Fahrerinnen ins Rollen bringt. Da es mittlerweile ausreichend ehrenamtliche Fahrer gibt, kann der Verein auf die gestiegene Nachfrage reagieren und seine Betriebszeiten erweitern.

Keine Angst vor Tauglichkeitstest

Weitere Fahrer sind, so Schmid, herzlich willkommen. „Die ehrenamtlichen Helfer sind Menschen mit Halbtagesjob und sonst hauptsächlich Rentner oder Frührentner, also Menschen aus der Altersgruppe 60 plus“, erzählt Schmid. Sie brauchen neben dem Führerschein Klasse B einen Personenbeförderungsschein und — wie zum Beispiel auch Taxifahrer — regelmäßig eine Gesundheitsprüfung mit Seh– und Reaktionstest. „Unsere älteste Fahrerin ist 80 und hat das vor anderthalb Jahren noch gut geschafft“, nimmt Schmid die Angst vor dem Tauglichkeitstest. Den Erwerb des Personenbeförderungsscheines finanziert die Gemeinde — wie auch die Leasingraten und den Strom fürs Elektroauto.

Neues Auto ist vorerst nicht in Sicht

Ab 1. April ist emma von Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr unterwegs. Fahrten können dann auch am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag für die Zeit von 14 bis 18 Uhr angemeldet werden. „Wir fahren auch am Mittwochvormittag“, stellt Schmid die Informationen aus den Gemeindenachrichten richtig.

„Ein neues Auto ist aber kurzfristig nicht in Sicht“, befürchtet er. „Für eine Neuanschaffung hat die Gemeinde zurzeit kein Geld“, meint Schmid: „Wir hoffen, dass das jetzige Fahrzeug noch lange hält.“

 

 

 

Theo Boussios sitzt gern am Steuer des Bürgerbusses emma. (Foto: Karin Schütrumpf)